Ich male am liebsten mit Wasserfarben. Meine Aquarelle und Tuschezeichnungen sollen sinnliche Erfahrungen sichtbar machen. Die Farben verlaufen und vermischen sich, sie leben und atmen und regen die Sinne an.
Ich arbeite gerne mit alten Karten. Deren Topographie erfinde ich malerisch neu. Farben und Figuren machen die Schönheit der Linien und Zeichen sichtbar. Vertraute Perspektiven ändern sich, neue Wege tun sich auf und führen zu einer geänderten, sinnlicheren Wahrnehmung der Welt.
Pflanzen stehen im Mittelpunkt meiner Arbeiten auf Papier. Auf meinen Blumenbildern leuchten die intensiven Farben des Sommers (couleurs estivales). Wurzeln und Zwiebeln symbolisieren den Beginn des Lebens. Der Löwenzahn ( Taraxacum) hat für mich eine besondere Bedeutung. Diese widerstandsfähige Heilpflanze gibt es auf der ganzen Welt, sie vermehrt sich mit dem Wind, sie gedeiht auch in urbaner Umgebung und bringt damit Farbe in unser Leben.
Meine Skizzenbücher bestehen aus alten Büchern, auf deren zerlesenen Seiten ich male, um sie zu neuem Leben zu erwecken. Beim Malen entdecke ich den Text oder lese schon bekannte Texte neu. Dabei entsteht ein Dialog zwischen Text und Zeichnung. Auf gut geschriebenen Büchern kann ich mich am besten ausdrücken.
Promenade Fertoise
La Ferté-Vidame, 2014, Frankreich
In den letzten Jahren habe ich versucht, die Atmosphäre des in Frankreich gelegenen Ortes „La Ferté-Vidame“ in Aquarellen und Zeichnungen einzufangen. Eine Auswahl davon konnte ich im Sommer 2014 im dortigen Pavillon Saint Dominique ausstellen.
Dabei ging es mir nicht nur um die Abbildung von Straßen, Gebäuden und Objekten, sondern um die dahinter liegenden Geschichten wie die Lektüre nach einem Spaziergang durch den Park oder die auf dem Wochenmarkt erstandenen Austern und deren Verzehr im gegenüberliegenden Café.
Bei diesen Arbeiten habe ich verschiedene Techniken verwendet, wie Tinte, Monotypie, Bleistift, Wasserfarben, Wachs und Collage (z.T. mit getrockneten Pflanzen).