Objekte und Installationen

Meine Skulpturen aus Holz oder Keramik sind oft gefüllt mit heimlichen Düften und laden zum Anfassen ein. Luft und Materie gehen für den Betrachter eine sinnliche Verbindung ein.

Keramiken

Bei meinen Keramiken lasse ich mich von Pflanzen und Früchten inspirieren und stelle diese in einer natürlichen Umgebung aus.

Mémoires des senteurs

Der ca. 100 km westlich von Paris gelegene Ort „La Ferté-Vidame“ war der Stammsitz des Duc de Saint-Simon, welcher das Leben am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV in seinen Memoiren festgehalten hat. Auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses wird alljährlich die sog. „Fête des livres“ (Bücherfest) veranstaltet, die  im Jahr 2013 unter dem Motto „Les jardins de la mémoire“ stand. Hierzu habe ich im Park des Schlosses eine Duftinstallation realisiert. Acht Keramik auf freistehenden Holzständern wurden  an markanten Punkten des Parkes installiert.

Ziel der Installation war es, die Sinne der Besucher anzusprechen. So mussten die im weitläufigen Park verteilten Skulpturen zunächst aufgesucht werden. Bei näherer Betrachtung erinnern die rechteckigen Plastiken an ein Buch, in das man sich durch seine äußere Gestaltung vertiefen kann. Die Skulpturen laden zum Anfassen ein, deren patinierten bzw. glasierten Oberflächen lösen unterschiedliche haptische Sensationen aus. Auf einer Seite das menschliche Gesicht als Negativ abgebildet, was das „Eintauchen“ in die Skulptur und das Aufnehmen der in dieser enthaltenen Düfte und Gerüche ermöglicht.

Es ging darum, bei den Besuchern des Parks Emotionen und Erinnerungen auszulösen, die mit anderen Besuchern geteilt werden können. Dabei sind die Eindrücke umso intensiver je mehr Zeit man sich nimmt und die Ausstellung vielleicht sogar mehrfach besucht. Der tägliche Wechsel von Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur ändert nicht nur die optische Wahrnehmung der Skulpturen sondern nimmt auch Einfluss auf die in den Boxen enthaltenen Düfte und Gerüche: auch die Skulpturen –  hergestellt aus Naturstoffen – atmen !

Ruhezeit abgelaufen

Parcours du Souvenir, 2011, Berlin

Die Installation bestand aus acht Holzbehältern, die auf schmalen Holzlatten auf dem Gelände des Friedhofs festgemacht waren. In den Behältern befanden sich unterschiedliche Materialien, die als Trägerstoffe Düfte/Gerüche aufnehmen bzw. erzeugen können, die durch das Öffnen einer Klappe wahrgenommen werden. Die Behälter selbst waren unterschiedlich gestaltet, zum einem in der Farbe und zum anderen durch die Anbringung von patinierten Gipsen der Nasen- und Mundpartie von Gesichtern.

Ein Friedhof ist in erster Linie ein Ort des Erinnerns. Oft verbindet man mit nahestehenden Menschen und den gemeinsamen Erlebnissen ganz bestimmte Düfte und Gerüche. Mit der Duftinstallation auf dem Friedhof sollten bei den Besuchern Erinnerungen und Emotionen geweckt werden. Aus Holz gestaltete Behälter, die an Bäumen befestigt waren, enthielten unterschiedliche Düfte und Gerüche, die durch eine Öffnung aufgenommen werden konnten. Wichtig für mich war die Wirkung, die dadurch ausgelöst wird: Freude, Abneigung, Überraschung, Genuss, Erschrecken, alles war möglich und sollte die Besucher aus ihrer emotionalen Ruhezeit aufwecken. Diese wurden angeregt, über das Gespürte und Erlebte zu reflektieren, was zu einem hörbaren Ausdruck der Gefühle und zur Kommunikation mit anderen Besuchern führte.